Résumé :
Der vorliegende Artikel bietet eine umfassende Beschreibung und Analyse einer höchst bedeutsamen Handschrift der Jakobos-Liturgie aus dem späten 11. Jh., die sowohl für Liturgiewissenschaftler als auch für Paläographen von großem Interesse ist. Die Handschrift Sinai gr. NF Σ3 (Diktyon 79508) wurde in griechischer Sprache von einem zweisprachigen (griechisch-arabischen) Schreiber geschrieben, der auch Anmerkungen und ein Kolophon in arabischer Sprache hinzufügte. Das Kolophon nennt den Namen des Schreibers (eines Priesters Samuel), das Datum der Handschrift (a. 1097/8) und den Ort, an dem sie kopiert wurde (Ascalon in Südpalästina), was sie zu einer der wenigen griechischen liturgischen Handschriften aus Palästina macht, die sich zeitlich und räumlich zuverlässig lokalisieren lassen. Insbesondere die arabischen Rubriken geben uns ein besseres Verständnis dafür, wie diese Liturgie Ende des 11. Jhs. in Palästina gefeiert wurde.